Die neuesten Nachrichten über das geplante Aus für das Ferry-Dusika Stadion in Wien sind ein Schlag ins Gesicht für den heimischen Radsport. Nicht nur ist der Radsport äußerst beliebter Breitensport in Österreich, besonders in den letzten Jahren wurde seitens der engagierten österreichischen Radvereine auch im Profibereich erfolgreich für namhaften Nachwuchs gesorgt. Besonders in diesem Bereich die Wettkampf- und Trainingsmöglichkeiten weiter zu beschränken ist fatal. So müssen auch die wiederholt geäußerten Bestrebungen der Regierung hinterfragt werden, nach denen der Radsport eigentlich die Basis für eine nachhaltige und vitale Zukunft bilden soll.
So sehr wir eine qualitativ hochwertige Trainingsmöglichkeit für andere Sommersportarten und Leichtathletik begrüßen, so sehr muss man das Opfer eines der letzten Radstadien in Europa verurteilen.
Presseaussendung vom ÖRV – Wien, 8. Jänner 2021
Das Ferry-Dusika-Hallenstadion soll abgerissen und durch eine “Sportarena Wien”, jedoch ohne Radbahn, ersetzt werden. Österreichs Radsportverband ÖRV weder eingebunden, noch informiert. Präsident Harald J. Mayer sucht klärendes Gespräch mit Stadtrat Peter Hacker.
Wie die Tageszeitung “Kurier” in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, soll das Ferry-Dusika-Hallenstadion abgerissen und an dessen derzeitigem Standort noch in diesem Jahr mit dem Bau einer neuen “Sportarena Wien”, allerdings ohne Berücksichtigung des Radsports, begonnen werden. Auch der Österreichische Radsportverband ÖRV wurde darüber erst heute aus den Medien informiert. Der ÖRV war in Überlegungen und Planungen zu keinem Zeitpunkt eingebunden, hat bei laufenden Kontakten und Gesprächen mit den diversen Büros der Wiener Stadtregierung auch keinerlei Informationen erhalten.
Das im August 1977 eröffnete und Ende der 90er-Jahre generalsanierte Ferry-Dusika-Hallenstadion beheimatet Österreichs einzige Radrennbahn und ist wichtiges Terrain für den Spitzenradsport. “Die Bahn ist der Beginn im Ausbildungszyklus des Radsports. Dazu gibt es keine Alternativen, wenn unserem Sport diese Basis entzogen wird”, sagt ÖRV-Präsident Harald J. Mayer und unterstreicht, dass sich Österreich gerade in den letzten Jahren in verschiedenen Bereichen, so auch auf der Bahn, wieder in der Weltelite etablieren konnte. “Es gibt im internationalen Radsport unzählige Beispiele großer Karrieren, die allesamt auf der Bahn begonnen haben.”
“Wir sind dennoch bestrebt, die Emotionen so gut es geht herauszuhalten und sehr sachlich an das Thema heranzugehen”, sagt Präsident Mayer. Um ein klärendes Gespräch mit dem ressortverantwortlichen Stadtrat Peter Hacker hat sich der ÖRV umgehend bemüht.
Bild: radlobby.at